Unser Projekt „LOHGERBER Museum & Galerie Dippoldiswalde“ ist DAS KALENDERBLATT im Regionalteil der Novemberausgabe des Deutschen Architektenblattes.
„Das LOHGERBER Museum & Galerie befindet sich in einer um 1750 erbauten Lohgerberei in Dippoldiswalde im Erzgebirge. Zu dem unter Denkmalschutz stehenden, wertvollen Gebäudeensemble gehören das ehemalige Wohnhaus, die Lohgerberwerkstatt, eine Remise und ein Torhaus. Das Museum wurde 1975 gegründet. Zu sehen sind heute in den barocken Wohnräumen der Gerberfamilie die Geschichte der Stadt und im Mansardgeschoss Malerei und Grafik des Osterzgebirges. In dem erhaltenen Werkstattgebäude wird der historische Prozess der Lederherstellung authentisch erlebbar.
Die Herausforderung der Aufgabe bestand neben aufwendigen Restaurierungsmaßnahmen darin, in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege zeitgemäße Museumsfunktionen wie ein angemessenes Foyer, Nebenfunktionen, einen Multifunktionsraum und eine Cafeteria in das bestehende Ensemble zurückhaltend einzuordnen sowie einen Rundgang durch die beengten Räumlichkeiten zu gestalten.
In der zum Hof offenen historischen Remise wurde das Foyer als Start- und Zielpunkt des Besuchs eingeordnet. Der Ausblick in den Hof ermöglicht gleichzeitig die Wahrnehmung des Gesamtensembles. Wegen des baulich sehr schlechten Zustandes mussten hier unter Respektierung der historischen Gebäudedetails Bauteile zu großen Teilen ersetzt werden. Ein Übergang im 1. Obergeschoss vom barocken Wohnhaus zum Werkstattgebäude realisiert den 2. Rettungsweg und ermöglicht zudem den heute barrierefreien Museumsrundgang.
Nach einer großflächig erforderlichen Schwammsanierung wurden im Wohnhaus die barocken Ausmalungen der Räume sowie die Supraporten restauriert, das Parkett und die Fenster aufgearbeitet und Fehlstellen behutsam ergänzt. Im markanten Gewölberaum im Erdgeschoss, dem ehemaligen Verkaufsraum des Gerbers, liegt heute ein Multifunktionsraum mit Bereichen für die Museumspädagogik. Die intensive Farbigkeit der historischen Wohnräume wurde seitens der Museumsgestaltung aufgegriffen und führt heute zu einem Zusammenspiel der historischen Wohnräume und der Ausstellung.“